Montag, 21. August 2017

Übersicht über alle Einträge

August 2016
26.08.2016     Ankunft in Panama

September 2016

02.09.2016     Gastfamilie und Projekt
17.09.2016     Mein Heimatdorf Pesé
19.09.2016     Tagesausflug Isla Iguana und Playa Venao

Oktober 2016

12.10.2016     Zufriedenheit mit Projekt, Verschiedene Feste und AFS-Camp
31.10.2016     Portobelo, Spanischkurs und Defilee in Chitré

November 2016

07.11.2016     Kurzurlaub am Playa Venao
14.11.2016     Familienausflug zum Strand und Folklore-Veranstaltung auf Arbeit

Dezember 2016

03.12.2016     November in Panama und Reise nach Boquete

Januar 2017

01.01.2017     Geburtstag, Weihnachten und Silvester
22.01.2017     Panama Rundreise
28.01.2017     Neuigkeiten aus dem Alltag

Februar 2017

03.02.2017     Verkehr in Panama
11.02.2017     Kleidung in Panama
23.02.2017     Aufstieg auf den Volcán Baru

März 2017

12.03.2017     Karneval und noch mehr Reisen
25.03.2017     Essen - Die Küche Panamas

April 2017

07.04.2017     Das Klima in Panama
11.04.2017     Umgang mit Kindern
18.04.2017     Außergewöhnliche Ostern: Häuser bauen mit TECHO
23.04.2017     Panameños und Deutschland
30.04.2017     Telefon, Internet, Post & Co

Mai 2017

21.05.2017     Erlebnisse der letzten Zeit
26.05.2017     Musik und Tanz

Juni 2017

04.06.2017     Lebensstandard und Geldangelegenheiten
22.06.2017     Hygiene, Pflege, Krankheit
25.06.2017     ¡Vorsicht Fettnäpfchen! - Höflichkeit in Panama
25.06.2017     Kulturschock

Juli 2017

02.07.2017     Tipps für ein Auslandsjahr in Panama
06.07.2017     Indigene Bevölkerung Panamas
09.07.2017     Sicherheit und Kriminalität
13.07.2017     Panamaisches Spanisch
13.07.2017     Offizielles Ende meines FSJs

August 2017

03.08.2017     Meine Familie zu Besuch
21.08.2017     Zurück in Deutschland

Zurück in Deutschland

So, seit einer Woche bin ich jetzt wieder in Deutschland. Es ist seltsam, traurig und ein bisschen schön. Das Ankommen war schön, das Weggehen schwer.

Die letzte Woche vor meiner Rückreise war im Prinzip eine "ganz normale" Woche, wie ich es ja auch gerne wollte. Ich bin wie immer arbeiten gegangen, habe nach der Arbeit wie immer Sport gemacht und habe die Abende zu Hause verbracht. In der letzen Zeit habe ich mich super mit meinem Gastbruder und meiner Gastmutter verstanden.

Mein letzter Arbeitstag war schon die erste schwere Hürde des Abschieds, da ich danach einige meiner Kollegen nicht mehr wiedersehen würde. Ich hatte für alle Geschenke mitgebracht und musste mich auch von den Kindern verabschieden.


Abschied von den Kindern

Meine Gastfamilie hat mir vor meiner Abreise noch eine Abschiedsfeier veranstaltet. Es waren über 30 Familienmitglieder da und wurde dementsprechend viel und lecker gekocht. Außer Essen und Musik gab sogar sehr rührende Reden und kleine Geschenke. Am letzten Abend waren wir noch in kleinerem Rahmen zusammen essen. Ich denke, ich habe schon eine ziemlich liebe Gastfamilie abbekommen.


mit meinen Gasteltern bei der Abschlussfeier

Den wirklichen Abschied am Abreisetag, das letzte Mal durch alle bekannten Straßen und Räume gehen, das letzte Mal mit Marlenis und ihren Töchtern zusammensitzen, das letzte Mal Umarmen, kann ich nicht beschreiben. Meine Gastfamilie hat mich zum Busbahnhof in Chitré gebracht, wo mich noch eine Kollegin von mir überrascht hat und schließlich saß ich hoffnungslos weinend im Bus nach Panama Stadt und bald auch im Flugzeug.

In Dresden angekommen, wurde ich von meiner Familie abgeholt und zu Hause hat mich gleich die nächste Überraschung erwartet. Essen im Garten mit versammelter Hausgemeinschaft und meinen Freundinnen.



Hinterhof von Valórate.
ein ganz vertrautes Bild,
was ich jetzt eine Weile
nicht sehen werde


Jetzt ist eine Woche vergangen, ich habe mich an die Zeitverschiebung angepasst und mich wieder etwas eingelebt. Jetzt fallen mir wieder ganz viele Sachen an Deutschland auf die anders sind. Es ist plötzlich alles so leise, die Straßen sind leerer, die Leute auf der Straße schauen einen nicht ins Gesicht, der Müll wird getrennt, es gibt warmes Wasser, neben dem Klo fehlt der Eimer für das Klopapier. Jetzt ist es nicht mehr normal, dass zu jeder Tages- und Nachtszeit laute spanische Musik zu hören ist, Hühner durchs Haus laufen oder man aufwacht, weil eine Mango mit lautem Knall aufs Blechdach gefallen ist. Ich bin nicht mehr die Ana mit einem N und nicht mehr die Weiße die immer durchs Dorf rennt.

Ich kann endlich wieder Fahrradfahren, man schwitzt nicht immer so, muss sich beim Lagern von Essen nicht ständig Gedanken über Kakerlaken und Ameisen machen, ist insgesamt irgendwie unabhängiger. Einfach wieder zu Hause sein, das ist schön. Genauso vermisse ich natürlich jetzt schon Sachen und vor allem Personen in Panama.

Das Jahr war schwer, lehrreich und schön. Ich kann von dem Jahr nicht sagen, dass es die schönste Zeit meines Lebens war und ich es durchgängig genossen habe. Dafür war die Umstellung und Anpassung an die neue Kultur zu schwierig. Aber ich denke, ich kann es von den letzten 3 Monaten sagen, zumindest dass ich da sehr glücklich war. Mit meiner Arbeit ja sowieso, aber auch mit meiner Gastfamilie und mit Panama insgesamt. Ich habe tolle Leute kennengelernt und werde mein bestes tun, sie entweder in Panama oder in Deutschland wiederzusehen.



die Panameña Ana
An dieser Stelle möchte ich auch DANKE sagen, an alle die mir ermöglicht haben, dieses Jahr in Panama zu verbringen. Ich habe viel Unterstützung und viele Spenden bekommen, ohne die mein Auslandsjahr nicht möglich gewesen wäre. VIELEN DANK DAFÜR!

Viele liebe Grüße, 
eure Anna (jetzt wieder mit Doppel-N)


PS: Meine Nachfolgerin für das Projekt Valórate in Pesé kenne ich übrigens schon. Sie schreibt auch einen Blog, ihr könnt ja mal reinschauen:

http://fsj-in-panama.blogspot.de/

Donnerstag, 3. August 2017

Meine Familie zu Besuch


Wie schon angekündigt, habe ich seit Mitte Juli meine Eltern und Geschwister aus Deutschland zu Besuch. Es war ein schönes Wiedersehen. Ich habe sie vom Flughafen abgeholt, wir sind zum Hostel gefahren und haben erstmal zusammen frittierte Kochbananen gegessen. Und einen kleinen Spaziergang mit Abstecher auf das Hard Rock Hotel (Aussichts-Hochhaus) gemacht.



Am nächten Tag ging direkt die Rundreise durch Panama auch schon los: In Boquete wandern, auf Boca Brava den Strand genießen und in Pesé meine Arbeit und Gastfamilie kennenlernen. 


"Los Quetzales"- Wanderweg in Boquete


hinten meine Familie und
 vorne meine Kolleginnen


Von Pesé aus sind wir mit meiner Freundin Marlenis und ihrer Tochter Keily nach Panama Stadt gefahren, wo unser Flug nach Kolumbien abging. Alles hat gut geklappt, wir sind gut in Medellin gelandet und haben auch gleich zum Hostel gefunden. Als 7-köpfige, panamaisch-deutsche Reisegruppe haben wir uns erstmal etwas die Stadt Medellin angeschaut, sind viel herumgelaufen und Metro und Gondel-Seilbahn gefahren. Die Stadt fand ich sehr, sehr schön, lebendig und durch Kunst aufgelockert. 


Teleférico in Medellin
Obstverkauf
typische Häuser am Hang angeordnet
Straßenkunst
Keily und ich
auf dem Plaza Botero
ich, Keily und Marlenis

Es gab auch einen Tagesausflug nach Guatapé mit Besichtigung des Dorfes und Aufstieg auf den Peñón, einen riesigen Felsbrocken mit toller Aussicht. 


Guatapé
und auf dem Peñon, alle versammelt


Nach Medellin ging es in das Eje Cafetero, eine Kaffeanbauregion mit schönen Ausflugszielen. Wir haben in der Stadt Pereira geschalfen, die ich im Vergleich zu Medellin ziemlich hässlich fand, die aber ein praktischer Ausgangspunkt für unsere Ausflüge war. Einen Tag waren wir in heißen Thermalquellen baden, einmal im Nationalpark bei einer geführten Tour durch den Dschungel und an einem Tag sind wir in das Valle de Cocóra gefahren. Das ist ein Tal mit den höchsten Palmen der Welt.


Thermalquellen
Wachspalmen in Valle de Cocóra, Salento

Jetzt sind wir wieder in Panama Stadt und Marlenis und ihre Tochter in Pesé. Hier haben wir uns ein paar typische Sehenswürdigkeiten (z.B. Panamakanal, Cinta Costera, Casco Viejo) angeschaut und morgen fliegen die anderen 4 wieder zurück nach Deutschland. Ich folge dann 9 Tage später...

Donnerstag, 13. Juli 2017

Offizielles Ende meines FSJs

Mein Freiwilliges Soziales Jahr in Panama ist offiziell beendet! Das heißt, ich muss nicht mehr arbeiten gehen und meine Gastfamilie ist theoretisch auch von ihren "Pflichten" frei. Eigentlich würde ich noch diesen Monat wieder zurück nach Deutschland fliegen, doch da ich das Jahr hier verlängert habe, bin ich noch bis zum 13. August in Panama. 

Letztens wurde ich von meiner Chefin ins Schwimmbad nach Chitré eingeladen, in dem Glauben, dort mit ihr und ein paar ihrer Freundinnen zu sein. Als wir dann angekommen sind, waren dort auf einmal alle meine Kolleginnen versammelt, mit frühzeitigen Abschiedsgeschenken. Sie hatten mir heimlich diese Überraschungsparty organisiert und wir haben einen tollen Tag verbracht.


Im Schwimmbad. Sogar Familie meiner Kolleginnen und Ex-Kolleginnen waren da!

Heute wurde ich dann auf Arbeit offiziell verabschiedet. Von den Eltern der kleinsten Kinder habe ich ein gerahmtes Gruppenfoto geschenkt bekommen und von meinen Kollegen gab auch es nochmal Geschenke.


Gruppenfoto mit der Gruppe der kleinsten Kinder



Auch die Schulkinder wollten mich überraschen und haben mir jeder einen Brief geschrieben und etwas gemalt, während ich einkaufen war. Schließlich wurde ich von einer Kollegin in den dunklen, scheinbar leeren Gruppenraum geschickt, angeblich um etwas zu holen, da sind mir plötzlich von unter den Tischen alle Kinder entgegen gestürmt, haben "sorpresa" geschrien und mir ihre Briefe entgegen gehalten. Es war wohl eigentlich sogar eine Piñata und ein Schokokuchen geplant, aber das hat wegen einem Durcheinander von meiner Seite nicht geklappt. Nach einigem Danke-Sagen, Küssen und vielen Tränen haben wir uns dann aus der Massenumarmung gelöst (bei der bestimmt ganz schön viele Läuse übertragen worden).



Dieser Abschied war zwar der offizielle Abschied und tatsächlich auch sehr emotional, aber für mich nicht der wirkliche Abschied. Im August, in der Woche, bevor ich zurück fliege, werde ich nochmal nach Pesé kommen und sozusagen freiwillig (obwohl ja das ganze Jahr schon freiwillig war) wieder arbeiten gehen. Ich habe mich auf Arbeit so wohl gefühlt, dass ich das aller Freizeit vorziehe.

Morgen fahre ich nach Panama Stadt, um dort meine deutsche Familie vom Flughafen abzuholen. Wiedersehen nach 11 Monaten, ich bin schon ganz aufgeregt... Zusammen werden wir etwas durch Panama reisen, hier in Pesé ein paar Tage verbringen und dann mit meiner Kollegin Marlenis und ihrer Tochter für eine Woche nach Kolumbien fliegen. Dann, nach 3 Wochen, fliegen sie wieder zurück und ich habe noch eine Woche bis zu meinem Abflug, in der ich wie gesagt nochmal in Valórate arbeiten werde.

Viele Grüße :)

Panamaisches Spanisch

In Panama spricht man Spanisch (neben den kaum gesprochenen indigenen Sprachen). Allerdings hat das Spanisch in Panama ein paar Eigenheiten, die man mit dem Wörterbuch nicht versteht und gerne zu Missverständnissen führen.


Besonderheiten:
- "vosotros" wird nicht verwendet, stattdessen benutzt man "ustedes"
- oft werden Wortteile verschluckt, zum Beispiel das s am Wortende ("meno" statt "menos"), das r am Ende von Verben ("llorá" statt "llorar"), das d in der Wortmitte ("aonde" statt "adonde", "cansao" statt "cansado")
- es werden gerne Abkürzungen verwendet (z.B. profesor=profe, refrigeradora=refri, televisión=tele, universidad=U)
- es wird oft die Verniedlichungsform verwendet ("sopita" statt "sopa")


Einflüsse anderer Sprachen:

- englisch (z.B. englisches Wort "pretty" wird zu "pritti" und bedeutet so viel wie cool, toll)
- französisch (z.B. französisches Wort "beaucoup" wird zu "buco" und bedeutet viel) 
- afrikanisch
- jamaikanisch
- indigene Sprachen



Typische Ausdrücke:

  • ahuevazón / qué huevo = doofe Situation
  • ahuevao = dumm
  • ¿Qué sopá?/ ¿Qué pasó? / ¿Qué hay? = Was geht? / Wie geht´s?
  • ayala = bei Überraschung oder Verärgerung oft auch "ayala vida, ayala mierda, ayala máquina"
  • yeyé = reich
  • to cul = alles gut
  • zambito = Bengel
  • dale pues = okay, in Ordnung
  • chuleta / chuzo = verdammt
  • Vaina = Sache / Ding / Teil
  • porfis / porfa = bitte
  • chéchere = Kram
  • revocón = Durcheinander
  • pocotón = viel
  • pocitín = wenig


Schimpfwörter:
chucha, jueputa, verga, perra, puta, desgraciado, hijoelaputa, hijo de la bestia, , estúpido, 


Schreibkürzel:

  • d...de
  • q...que
  • t...te
  • m...me
  • ksa... casa
  • X... por / ch


Verwirrungen mit dem "eigentlichen" Spanisch
  • "ahora" bedeutet nicht "jetzt" sondern "nachher". Jetzt = ya. Ahorita = gleich
  • "coche" bedeutet nicht "Auto" sondern "Kinderwagen". Auto = carro
  • "tirar" bedeutet nicht "ziehen" sondern "werfen". Ziehen = jalar 
  • "guindar" bedeutet nicht "klauen" sondern "aufhängen"
  • Brille = lentes, nicht gafas
  • Computer = computadora, nicht ordenador
  • Fahrkarte = pasaje, nicht billete
  • Blonder = fulo, nicht rubio, blonde Haare = pelo amarillo


Je ländlicher die Gegend ist, desto stärker ist normalerweise der Akzent und auf der Halbinsel Azuero (also wo ich wohne) wird am "hässlichsten" gesprochen, wie die Panameños sagen.

Sonntag, 9. Juli 2017

Sicherheit und Kriminalität

In Panama sollte man insgesamt schon mehr Vorsicht haben, als in Deutschland. Einigen aus unserer Gruppe wurde schon etwas geklaut und ich bin auch nicht die einzige, die hier überfallen und ausgeraubt wurde.

Es hängt ziemlich von der Gegend Panamas ab, wie kriminell oder friedlich es ist. Grob kann man sagen, je größer die Stadt oder je touristischer die Gegend ist, desto krimineller. Die Stadt Colón gilt als die gefährlichste Stadt Panamas, wo man als Tourist selbst tagsüber nicht hinsollte. Genauso gibt es in Panama Stadt Stadtteile (z.B. El Chorillo), von denen man sich als Weißer lieber fernhalten sollte. Von Bocas del Toro, der schönen Gegend mit den karibischen Inseln, will man sich nicht fernhalten, weil sie eins der schönsten Touristen-Ziele ist. Allerdings sollte man die Schönheit mit Vorsicht genießen, beispielsweise keine selbstständigen Wanderungen durch den Dschungel unternehmen (das war die Gelegenheit, bei der ich überfallen wurde) und bei der feierlichen Stimmung auf den Inseln gut auf seine Wertsachen aufpassen.

Darién, die Grenzprovinz zu Kolumbien, gilt wegen Drogenschmuggel auch als sehr unsicher. Die hauptsächlich in Kolumbien produzierten Drogen, müssen auf ihrem Weg nach Nordamerika alle das schmale Panama durchqueren, weswegen es hier also viel Drogenhandel gibt. Davon sollte man sich möglichst fern halten, man hört schon ab und zu mal von jemandem, der umgebracht wurde, weil er in Drogen-Angelegenheiten verwickelt war und sich so gefährliche Feinde gemacht hat. 

Hier in Pesé wird wohl auch viel mit Drogen gehandelt und es flüchten sich gerne Drogendealer die woanders zu viele Feinde haben, nach Pesé. Andererseits fühle ich mich in Pesé ziemlich sicher. Wenn man nichts mit Drogen zu tun hat, ist Pesé ungefährlich. Ich bin hier auch allein im Dunklen unterwegs, solang man seinen Ausweis mit hat (für den nicht unwahrscheinlichen Fall von der Polizei kontrolliert zu werden), ist alles gut. Einbrüche und Diebstähle kommen hier erstaunlich selten vor, dafür dass alle Türen immer offen stehen. Man kennt sich halt hier auf dem Dorf und wer bestiehlt schon einen Bekannten?

Überall gibt es eine höhere Polizeipräsenz, Polizisten die durch die mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad durch die Gegend fahren. Vor Banken und größeren Supermärkten steht immer ein Polizist oder eine Sicherheitskraft. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist, weiß ich nicht.

Solang man vorsichtig ist, sollte einem in Panama eigentlich nichts passieren. Nicht viel Bargeld mit sich rumtragen (und wenn dann an verschieden Stellen am Körper aufbewahren), Wertgegenstände nicht auffällig herumtragen, Handy in Menschenmengen nicht sorglos in die Hosentasche stecken und keine einsamen Dschungelwege laufen. In unbekannten Gegenden nachts nicht zu Fuß unterwegs sein und als Frau nachts nicht allein in unbekannte Taxen steigen, sich von Colón und Darién fernhalten. Im Falle eines Überfalls, Geld hergeben.

Die höhere Kriminalität ist kein Grund, sich gegen eine Reise nach Panama zu entscheiden, oder nicht auszugehen und Spaß zu haben. Nur vernünftig muss man bleiben, dann kann man Panama voll und ganz genießen!

Donnerstag, 6. Juli 2017

Indigene Bevölkerung Panamas

Es gibt drei große Gruppen an Indigenen Völkern ("Indianern") in Panama. Je nach Gegend sieht man mehr oder weniger der verschiedenen Gruppen. Leider sind fast alle Indigene sehr arm, leben oft in sehr bescheidenen und unhygienischen Verhältnissen und genießen häufig weniger Bildung. Viele Indigene leben abgeschieden in "Comarcas", also Gebieten in denen auch ihre Regeln gelten. Meistens sind diese Comarcas recht schwer zugänglich und haben eine schlechte Infrastruktur.

Auch außerhalb der Comarcas gibt es einige Indigene, allerdings sind sie oft kaum in die restliche Gesellschaft integriert.
Viele Indigene sprechen neben spanisch noch ihre eigenen Sprachen. Ich kann mir auch vorstellen, dass viele aus den Comarcas nur ihre Sprache sprechen, aber da bin ich mir nicht sicher. Da sie insgesamt so wenig integriert ist, weiß ich nicht viel über die indigene Bevölkerung Panamas.

Guna Yala


Die Guna Yala kommen ursprünglich aus der Gegend von San Blas, man sieht sie aber auch in anderen Gegenden viel. Die Frauen tragen tragen normalerweise bunte Röcke, Köpftücher und Blusen und bunte Schnüre um Arme und Beine. Bekannt sind sie für die Mola, bunte Stoffe, die sie herstellen.

Kuna Frau, die unter anderem Mola verkauft, und ich



Ngöbe-Buglé


Die meisten wohnen in der gleichnamigen Provinz und Comarca in Westpanama. Aber auch in den Provinzen Chiriqui, Bocas del Toro und Veraguas (sprich in allen westlichen Provinzen Panamas) leben einige und sind zwischen anderen Panameños unterwegs. In Valórate, meiner Arbeitsstelle, gibt es auch 3 Ngöbe-Buglé Mädchen. 
Die Frauen tragen normalerweise immer ein langes, einfaches Kleid mit Musterstreifen.


Ngöbe-Buglé-Frauen in Boquete


Embera Wounaan 


Die Indianer der Stämme Embera und Wounaan leben vor allem in den östlichen Provinzen Panamas. Außer bei TECHO, wo wir ein Haus für eine Wounan-Familie gebaut haben, bin ich kaum in Kontakt mit ihnen gekommen. Es gibt wohl einige, die ganz traditionell im Dschungel in den Comarcas vom Fischfang leben. Klassischerweise tragen die Frauen bunte Röcke und viel Perlenschmuck. Auch starke Tätowierungen sind beliebt.


Wounaan, die allen TECHO-Freiwilligen einen Tanz aufführen   +  Verkauf typischer Handarbeiten

Ich mag es sehr gerne, Indigene zu treffen, finde zum Beispiel die Farbenfroheit, die sie meistens umstrahlt, toll. Und ich mag es, dass sie überall mit ihrer typischen Kleidung herumlaufen, diese Tradition noch nicht verloren haben. Schade ist nur wirklich, dass sie so wenig in die restliche Bevölkerung integriert sind.