Sonntag, 9. Juli 2017

Sicherheit und Kriminalität

In Panama sollte man insgesamt schon mehr Vorsicht haben, als in Deutschland. Einigen aus unserer Gruppe wurde schon etwas geklaut und ich bin auch nicht die einzige, die hier überfallen und ausgeraubt wurde.

Es hängt ziemlich von der Gegend Panamas ab, wie kriminell oder friedlich es ist. Grob kann man sagen, je größer die Stadt oder je touristischer die Gegend ist, desto krimineller. Die Stadt Colón gilt als die gefährlichste Stadt Panamas, wo man als Tourist selbst tagsüber nicht hinsollte. Genauso gibt es in Panama Stadt Stadtteile (z.B. El Chorillo), von denen man sich als Weißer lieber fernhalten sollte. Von Bocas del Toro, der schönen Gegend mit den karibischen Inseln, will man sich nicht fernhalten, weil sie eins der schönsten Touristen-Ziele ist. Allerdings sollte man die Schönheit mit Vorsicht genießen, beispielsweise keine selbstständigen Wanderungen durch den Dschungel unternehmen (das war die Gelegenheit, bei der ich überfallen wurde) und bei der feierlichen Stimmung auf den Inseln gut auf seine Wertsachen aufpassen.

Darién, die Grenzprovinz zu Kolumbien, gilt wegen Drogenschmuggel auch als sehr unsicher. Die hauptsächlich in Kolumbien produzierten Drogen, müssen auf ihrem Weg nach Nordamerika alle das schmale Panama durchqueren, weswegen es hier also viel Drogenhandel gibt. Davon sollte man sich möglichst fern halten, man hört schon ab und zu mal von jemandem, der umgebracht wurde, weil er in Drogen-Angelegenheiten verwickelt war und sich so gefährliche Feinde gemacht hat. 

Hier in Pesé wird wohl auch viel mit Drogen gehandelt und es flüchten sich gerne Drogendealer die woanders zu viele Feinde haben, nach Pesé. Andererseits fühle ich mich in Pesé ziemlich sicher. Wenn man nichts mit Drogen zu tun hat, ist Pesé ungefährlich. Ich bin hier auch allein im Dunklen unterwegs, solang man seinen Ausweis mit hat (für den nicht unwahrscheinlichen Fall von der Polizei kontrolliert zu werden), ist alles gut. Einbrüche und Diebstähle kommen hier erstaunlich selten vor, dafür dass alle Türen immer offen stehen. Man kennt sich halt hier auf dem Dorf und wer bestiehlt schon einen Bekannten?

Überall gibt es eine höhere Polizeipräsenz, Polizisten die durch die mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad durch die Gegend fahren. Vor Banken und größeren Supermärkten steht immer ein Polizist oder eine Sicherheitskraft. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist, weiß ich nicht.

Solang man vorsichtig ist, sollte einem in Panama eigentlich nichts passieren. Nicht viel Bargeld mit sich rumtragen (und wenn dann an verschieden Stellen am Körper aufbewahren), Wertgegenstände nicht auffällig herumtragen, Handy in Menschenmengen nicht sorglos in die Hosentasche stecken und keine einsamen Dschungelwege laufen. In unbekannten Gegenden nachts nicht zu Fuß unterwegs sein und als Frau nachts nicht allein in unbekannte Taxen steigen, sich von Colón und Darién fernhalten. Im Falle eines Überfalls, Geld hergeben.

Die höhere Kriminalität ist kein Grund, sich gegen eine Reise nach Panama zu entscheiden, oder nicht auszugehen und Spaß zu haben. Nur vernünftig muss man bleiben, dann kann man Panama voll und ganz genießen!

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