Sonntag, 2. Juli 2017

Tipps für ein Auslandsjahr in Panama

Als allerwichtigster Tipp: Nicht zu viele Vorstellungen mitbringen, es wird so wieso alles ganz anders. Offen für alles sein, nicht mit eventuellen vorangegangenen Auslandsjahren vergleichen.

AFS

Die meisten Deutschen, die ein Auslandsjahr in Panama machen, sind mit AFS hier. Die Organisation kümmert sich unter anderem um den Flug, die Versicherung, die Gastfamilie und die Arbeitsstelle. Außerdem gibt es vorher in Deutschland 2 Vorbereitungsseminare, während des Aufenthaltes 4 Seminare und nach der Rückkehr nochmals ein Seminar in Deutschland.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist AFS Deutschland top. Die Vorbereitungsseminare waren super und sehr gut organisiert. Bei AFS Panama geht es allerdings etwas weniger organisiert zu. Die Seminare hatten kaum Programm und die Betreuung vor Ort ist auch relativ chaotisch. Wenn man Gastfamilie oder Projekt wechseln will und keinen ganz akuten Grund dafür hat, kann es unter Umständen ziemlich dauern, bis die neue Familie oder Arbeit gefunden bzw. genehmigt wird. Theoretisch gibt es für jede Gemeinde einen Voluntario von AFS der sich ein bisschen um die dort lebenden Ausstauschschüler und FSJ-ler kümmert. In manchen Orten klappt das super, da gibt es gemeinsame Treffen und Ausflüge. Viele haben aber kaum Kontakt zu ihrem Voluntario und zum Beispiel in Pesé gibt es seit letztem Jahr gar keinen, sodass ich ohne Ansprechpartner von AFS auskommen muss, und mich bei Problemen an die AFS Chefin wenden müsste. Insgesamt alles etwas chaotisch mit AFS Panama.


Jahr vor der Ausreise

So war die ungefähre Terminikette in meinem Jahr für die Teilnehmer von IJFD: 

September-Oktober:
 
Über die Website von AFS das Online-Bewerbungs-Formular ausfüllen, Motivationsschreiben und Lebenslauf, etc. hochladen.
November: Kennlernwochenende von AFS mit Spielen, Bewerbungsgespräch, Informationen
Dezember-Februar: Zu- oder Absage von AFS, danach über Online-Formular Präferenzen zur Arbeit, Gastfamilie, Wohnort ausfüllen; Brief an zukünftige Gastfamilie schreiben, usw.
bis April: Spendenkreis aufbringen
Juni-August: Informationen zu Ort, Gastfamilie und Projekt
Anfang August: 2 je 5-tägige Vorbereitungsseminare
Ende August: Ausreise

Selbstständige Vorbereitungen


  • Spanisch lernen! Das macht es um so viel einfacher
  • sich selbst um Impfungen kümmern. AFS sagt einem nicht Bescheid, gegen was und wann man sich impfen sollte. Plant etwas Zeit ein, da man oft 1-2 Wochen Abstand zwischen den Impfungen braucht. Ich habe mich neben den deutschen Standardimpfungen, gegen Gelbfieber, Tollwut, Meningokokken und Typhus geimpft.
  • Vollmachten schreiben. Damit können die Eltern sich dann z.B. um die Unibewerbung von Deutschland aus kümmern. Wenn man schon weiß, was man studieren will, kann man sich auch weitgehendst an den Hochschulen bewerben.
  • sich um ein Bankkonto kümmern, das man im Ausland benutzen kann (z.B. DKB mit der VISA-Karte)
  • Adapter für Steckdosen kaufen. Hier werden die Steckdosen und Stecker wie in den USA verwendet, es funktionieren also die Stecker der Typen A und B.
  • sich um passende Gepäckstücke kümmern. Als Handgepäck bietet sich ein großer Rucksack an, den kann man hier gut zum Reisen gebrauchen.


Gastgeschenke

Als Gastgeschenke für die Gastfamilie (und eventuell auch für das Projekt) bieten sich Sachen aus der Heimat an, wie ich finde. Hier mal ein paar Beispiel-Ideen:

  • deutsche Süßigkeiten: verschiedene Haribo, Ahojbrause, kleine Bretzeln, Wallnüsse, Kinderschokolade (Achtung Schmelzgefahr!)
  • Fußballshirt der deutschen Nationalmannschaft
  • Handtuch mit Deutschlandflagge oder Deutschlandkarte
  • deutsches Kochbuch auf Spanisch
  • Spielkarten mit Motiven der Heimatstadt
  • Kühlschrankmagneten
  • Kinderbuch "Oh wie schön ist Panama" auf Spanisch
  • bei kleinen Gastgeschwistern Plüsch-Tigerente
  • als Weihnachtsgeschenke aus der Heimat z.B. Weihnachtsdeko, Kalender mit Fotos der Heimatstadt

Außerdem würde ich euch empfehlen, Tagebuch, Rundmails oder einen Blog zu schreiben, so kann man  Erinnerungen festhalten und es hilft beim reflektieren von Erlebnissen und Eindrücken.

Macht euch auf einen Kulturschock gefasst. Man hört gerne, dass nach ca. einem halben Jahr alles einfacher wird, mit der Sprache und den neuen Regeln. Das ist auch so, aber es erstmal bis dahin auszuhalten, ist nicht leicht. Durchhalten und positiv bleiben! Es wird stetig immer besser und schnell merkt man, wie die Zeit fliegt.

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