Es ist das ganze Jahr über schwül-heiß, man schwitzt also viel. Deswegen
ist es üblich und selbstverständlich, sich jeden Tag mindestens zwei Mal zu
duschen. Auch gerne drei Mal, aber weniger als zweimal gilt als unhygienisch.
Statt Duschgel wird übrigens Kernseife benutzt.
Klamotten
Oberteile werden täglich gewechselt. Auch Hosen wechseln viele jeden Tag.
Oft hat man sogar an einem Tag mehrere Outfits an.
Haare
Haare sind im Optimalfall glatt und gekämmt. Lockere Frisuren oder Locken
passen nicht in das Schönheitsbild der Panameños, ebenso wenig wie kurze Haare
bei Mädchen und Frauen oder längere bei Jungs und Männern. Fettige Haare sind
nicht so schlimm. Es ist sehr beliebt, sich die Haare zu färben, zu glätten,
Strähnen machen zu lassen oder eine langanhaltende Rundum-Behandlung, die die
Haare glatt macht. Männer sind eigentlich fast immer rasiert und haben nur
selten einen Bart.
Gesicht
hier wurde ich mal geschminkt |
Gilt für Frauen: Schminke wird im Normalfall sehr viel benutzt. Es geht
meist nicht darum, unauffällig etwas hervorzuheben, sondern darum, möglichst
viel Farbe ins Gesicht zu bringen. Am Anfang habe ich oft nicht geglaubt, dass
die Portion Schminke ernst gemeint war, aber inzwischen habe ich mich an die
knallroten Lippen und den intensiven Lidschatten gewöhnt. Auch kleine Mädchen
werden zu besonderen Anlässen mal geschminkt. Ansonsten werden auch gerne
Sachen im Gesicht längerfristig verändert. Augenbrauen zupfen ist ganz normal,
aber auch Wimpern pflanzen oder Pigmentierung der Haut unter den Augenbrauen
ist nichts Besonderes.
Aktion in Valórate am "Tag der Mädchen" Die Mädchen wurden frisiert, geschminkt und haben lackierte Nägel bekommen. Und alle mussten rosa tragen. |
Häusliche Hygiene
Hängt natürlich ganz schön vom Haushalt ab, oft ist es aber generell
dreckiger in den hiesigen Häusern als in Deutschland. Es wird zwar sehr häufig
geputzt, aber man geht zum Beispiel auch immer mit Schuhen durchs ganze Haus,
wodurch auch alles schneller wieder dreckig wird. Schimmel im Bad, Ameisenstraßen an der Wand,
sowie Geckos im Küchenschrank sind ganz normal und manchmal läuft einem die ein oder andere Kakerlake über den Weg. Insgesamt fühlt sich alles sehr wie Camping an, man
muss Essensreste zum Beispiel immer gut verpacken und kann nichts offen stehen
lassen.
Fitness
Man kann es schon so einfach sagen: Der durchschnittliche Panameño ist
dicker als der durchschnittliche Deutsche. Das liegt einerseits natürlich an
der ungesünderen Ernährung und andererseits daran, dass Sport weniger beliebt
ist.
Allerdings ist schlank-sein auch nicht unbedingt das Ziel aller Panameños.
Zwar wollen die meisten auch nicht dick sein, und wollen ihren Bauchspeck
loswerden, aber das lange und dünne Schönheitsideal wie es in Deutschland gilt,
herrscht hier auch nicht. Frauen wünscht man sich möglichst kurvig und
"mit ein bisschen was dran".
Gesundheit
Das Schreckgespenst der Panameños ist eindeutig der Regen. Wenn man krank
ist, ist der Regen dran Schuld und die übliche Reaktion ist, so viel Medizin
wie möglich zu nehmen. Antibiotika sind hier ganz normale Mittel, die auch für
kleine Erkältungen selbstverständlich verschrieben werden. Außerdem noch jede
Menge Tabletten; hingegen Hausmittel wie z.B. Inhalieren, sind nicht besonders
beliebt.
Krankheiten
Im Prinzip gibt es hier die gleichen
Krankheiten wie in Europa auch, Schnupfen, Grippe, etc. Durchfall ist bei Ausländern etwas häufiger.
In Panama kommen auch
ein paar tropische Krankheiten vor (Dengue-Fieber, Gelbfieber, Zika-Virus, sehr
selten Malaria). Wirklich mitbekommen habe ich aber bisher nur einen Fall von Dengue-Fieber.
Arzt und Krankenhaus
Es gibt verschiedene medizinische
Einrichtungen, z.B. Kliniken, Krankenhäuser, Gesundheitszentren. Ich war ein
Glück noch nie ernsthaft krank in Panama, weswegen mir der Einblick in die
verschiedenen Einrichtungen fehlt. Ich glaube, sie unterscheiden sich vor allem
darin, wie man versichert ist, wie teuer sie sind und wie lange man warten muss
(manchmal bis zu 6 Stunden Wartezeit). Die Standards sind insgesamt niedriger als in Deutschland. Oft muss man auch weit fahren, um zum nächsten Arzt zu kommen, vor allem wenn es sich um eine kompliziertere Krankheit oder Verletzung handelt.
Kleinigkeiten
- Kontaktlinsen und
Kontaktlinsenflüssigkeit kann man auch in Panama finden, es ist allerdings
schwieriger als in Deutschland. Sie werden vor allem zur Veränderung der
Augenfarbe benutzt.
- In geschlossene Schuhe streut
man sich hier Puder, damit die Füße nicht stinken.
- An Straßenränden, in Gräben, im
Garten und überall ist herumliegender Müll ein normaler Anblick.
- In Panama findet man in den
Läden nur sehr schwer Tampons.
- Zum Putzen wird fast immer
Chlor oder Alkohol verwendet.
- Das Klopapier wird meist nicht
ins Klo, sondern in einen Eimer daneben geworfen.
- Läuse sind sehr viel stärker
verbreitet als in Deutschland und Bettwanzen in Hostels gibt es leider auch
ab und zu.
Hallo Anna,
AntwortenLöschendein Blog ist super, großes Kompliment. Ich überlege auch, in einem Jahr nach dem Abi nach Panama zu gehen, so dass deine Posts sehr informativ für mich sind. Auch obiger Beitrag ist sehr gut. Hierzu eine Frage. Was empfiehlt sich, als Medikamente mitzunehmen und was hast du dabeigehabt ? Benötigt man hierfür eine Bescheinigung für den Zoll ? Alles Liebe !
Kathrin
Liebe Kathrin,
AntwortenLöschenwie schön, dass er dir gefällt :) Ist ja klasse, dass du überlegst, auch für ein Jahr herzukommen. Man kann zwar bei AFS nur mehrere Länder angeben und dann ist es etwas Glückssache, ob man wirklich auch in sein Erstwunsch-Land geschickt wird, aber im Prinzip ist es ja nicht so wichtig, ob jetzt z.B. Panama, Kolumbien oder Costa Rica.
An Medikamenten habe ich eigentlich nichts spezielles mit, nur eine Packung Malaria-Tabletten. Vorher habe ich mich gegen Gelbfieber, Meningokokken, Typhus und Tollwut impfen lassen und alte Impfungen noch mal aufgefrischt. Und mit dem Zoll hatte ich keine Probleme wegen Medikamenten, auch ohne Bescheinigung.
Ich freue mich, von dir zu hören :)
Anna