Montag, 31. Oktober 2016

Portobelo, Spanischkurs und Defilee in Chitré

Diesmal erzähle ich ein bisschen von meinen Wochenenden. 

Verkauf von Instrumenten und Trinkbehältern
in Chitré
Seit letztem Samstag gibt es für uns AFS-Freiwillige in und um Chitré einen Spanischkurs. Dieser findet in Chitré statt und wird wohl in der in nächster Zeit meine Samstage dominieren. Das stört mich allerdings überhaupt nicht, im Gegenteil, ich freue mich eigentlich dass ich dadurch mal aus Pesé rauskomme. Außerdem war die erste Spanischstunde relativ viel versprechend, die 4 Stunden werden nur teilweise durch richtigen Unterricht beansprucht, es geht vor allem darum, dass wir mit anderen Panameños in Kontakt kommen. Letzten Samstag zum Beispiel, sind wir viel durch Chitré gelaufen, waren im Museum, in Geschäften, haben mit Händlern gesprochen und waren essen. Da wir mit drei Schülern eine kleine Gruppe sind, kommt man wirklich auch oft zum sprechen. 

Samstag ist außerdem der Tag, an dem mein 1-jähriger Gastneffe hier ist, um gehütet zu werden. So haben die Samstage einen mehr oder weniger regelmäßigen Ablauf.


Portobelo


Sonntag vor zwei Wochen bin ich sehr spontan mit einer Tante nach Portobelo gefahren. Das ist ein Dorf nördlich von Panama Stadt, an der Karibikküste. Hauptattraktionen sind die Kirche "Iglesia de San Felipe" 
und die Reste einer alten Festungsanlage. 

Bucht vor Portobelo

Da  es an diesem Tag ununterbrochen geregnet hat, haben wir uns vor allem der Kirche gewidmet. Diese ist (wie fast alle Kirchen hier) katholisch und beheimatet den "schwarzen Christus", eine Jesusfigur aus schwarzem Holz, die in Panama sehr bekannt ist und zu dessen Ehren jährlich am 21. Oktober ein großes Fest gefeiert wird. Dieses Fest lockt jedes Jahr viele Pilger an, ich war aber 6 Tage vor dem Fest dort, weswegen ich davon nicht so viel mitbekommen habe. 



Kirche von innen. Hinten links im "Schaufenster" sieht man den schwarzen Christus.


Trotz des Regens haben wir uns dann noch ein wenig die Festungsanlagen angeschaut. Portobelo (übersetzt "schöner Hafen") war während der spanischen Kolonialzeit ein wichtiger Hafen, an dem viel Gold und Silber verschifft wurde. Deswegen wurde er immer wieder von Piraten angegriffen. Um diese abzuwehren, gab es viele Kanonen und diese kann man sich auch heute noch anschauen.

Kanonen und Festungsanlage

Nach Portobelo ging es für uns noch nach Panama Stadt, wo wir die ganze Zeit in einem Einkaufszentrum, der Albrook Mall verbracht haben. 

Albrook Mall

Typisches Defilee


mit einem Cousin
Letzten Sonntag habe ich kennengelernt, wie ein typisches, panamesisches Defilee aussieht. Anlässlich der Gründung Chitrés sind viele Umzugswagen durch das Stadtzentrum gezogen und meine Gastfamilie und ich waren Teil der großen Zuschauermenge. Schon 3 Stunden bevor es los ging, waren wir da um mit unseren mitgebrachten Stühlen gute Plätze am Straßenrand zu ergattern. 


Es gab Wägen mit "Reinas" (=Königin), Frauen in Polleras, den typischen panamesischen Kleidern, Wägen mit Blasorchestern und zwischen den Wägen immer wieder Tanzpaare in typischer Kleidung, Trommler und als Teufel und Hexen verkleidete Tänzer. Die ganze Zeit gab es typische Musik und von den Wägen wurden Süßigkeiten geworfen. 





Umzugswagen mit Reinas

Tänzer in typischer Kleidung


Hexen und Teufel
Frauen in Polleras

Alles in allem hat mich dieses Defilee sehr an Karneval erinnert und ich bin echt gespannt, was mich am wirklichen Karneval erwartet, wenn schon so ein vergleichsweise kleines Defilee so groß und aufwendig auf mich gewirkt hat. Im nächsten Monat werde ich aber sicher noch mehr Feste dieser Art erleben, November ist nämlich der Monat Panamas, mit vielen Festen und Feiertagen.

Blaskapelle und Palmenwagen
Diesen Sonntag war ich mit meiner Familie in Chitré einkaufen, essen und meinen Gastbruder besuchen. So sind die Sonntage hier jedes Mal anders und sehr abwechslungsreich.



Weitere Auffälligkeiten

- statt mit "Hallo Anna" grüßt man oft auch einfach nur mit "Anna"
- wenn man sich die Hände schüttelt, macht man das mit ganz schwachem Händedruck (zumindest Frauen gegenüber)
- Viele Männer bellen als Ausdruck von Freude (auch zum Beispiel Radiosprecher)
- die Leute sind oft krank. Schuld daran ist laut ihnen der Regen.
- Es gibt viele Polizeikontrollen auf den Straßen

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